Mit 525000 Volt quer durch Deutschland

Mit 525000 Volt quer durch Deutschland

ein Besuch bei der Fa. NKT, einem der weltweit führenden Hersteller von Gleichstrom-Höchstspannungskabeln

Am 2.10.2024 besuchte der IFAS-Kurs Mikrocontroller auf Einladung von Fr. Stolberger die Fa. NKT im CHEMPARK und besichtigte dort eine der größten Kabelfertigungsstraßen Europas.

Einen Tag zuvor nahmen alle Schüler(innen) der Stufe 10 und die Physikkurse der Oberstufe an einem Fachvortrag in der Aula teil, in dem Dr. Rashid Hussain (NKT) ausgehend von Grundlagen der Elektrotechnik die großen Korridor-Projekte SuedLink und SuedOstLink vorstellte, mit denen in naher Zukunft viele Gigawatt elektrische Leistung von Nord- nach Süddeutschland transportiert werden sollen.

https://www.nkt.de/referenzen/korridor-projekte-deutschland

Richtig eindrucksvoll wurde das Thema dann aber beim Besuch von NKT im CHEMPARK Leverkusen. Nach einem weiterführenden Vortrag zur Technik der Höchstspannungskabel ging es ausgerüstet mit Warnweste und Sicherheitsschuhen in die mehrere Hundert Meter lange Produktionshalle, wo die zahlreichen Arbeitsschritte bei der Herstellung der kilometerlangen Land- und Seekabel gezeigt und erklärt wurden.

Zwei Kilometer des 525 kV-Gleichstrom-Landkabels wiegen bereits 100 Tonnen und können nur auf Spezialtransportern über Deutschlands Autobahnen fahren. Noch schwerer sind die bis zu 20 km langen, dreiadrigen Seekabel, die per Schiff über den Rhein bis nach Rotterdam und von dort aus mit firmeneigenen Kabelverlegeschiffen zu den Offshore-Windparks transportiert werden.

Es war vor allem die schiere Größe und die Komplexität der einzelnen Fertigungsschritte, die besonders beeindruckte. Von einer sehr hohen Rampe, in der Reinraumbedingungen herrschen, wird das Kabel über mehrere Hundert Meter hängend extrudiert, um es mit der ca. 3 cm dicken Kunststoffisolierung zwischen Filamentkupferkern und Kupferaußengeflecht zu versehen. Immer wieder werden die Kabel auf tonnenschweren Kabeltrommeln zwischengelagert und auf speziellen Luftkissenfahrzeugen zum nächsten Produktionsschritt gefahren, bevor sie am Ende ganz langsam auf riesige „Baskets“ aufgewickelt werden, in denen sie die Produktionshalle schließlich verlassen.

Zuletzt konnten wir noch die Hochspannungshalle besichtigen, in der Probestücke der fertigen Kabel bei mehr als 1 Million Volt auf ihre Durchschlagsfestigkeit geprüft werden.

Gleich vier fachkundige Mitarbeiter begleiteten die beiden Schülergruppen durch die Halle, erläuterten sehr engagiert interessante Details und beantworteten ausführlich alle Fragen.

Herzlichen Dank dafür wie auch für die lehrreichen Fachvorträge und die ganze Organisation!

Sicherlich überlegt sich der eine oder andere der sehr beeindruckten Schüler, ob das auch ein Berufsfeld sein könnte, zumal der Ausbau dezentraler Stromnetze in Deutschland Voraussetzung für die immer weiter zunehmende Nutzung regenerativer Energiequellen wie Windenergie, Photovoltaik und Biomasse ist.      Frank Hill

„Die Highlights waren die gigantischen Tesla-Spulen, die tonnenschweren Hochspannungskabel und die allgemeine Größe der Hallen, Kabel und Maschinen. Alles in allem war es ein sehr interessanter, informativer und wirklich schöner Ausflug.“            Simon B. (10b)

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