Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.
Joachim Ringelnatz
Jedes Philosophieren ist eine natürliche Tätigkeit und beginnt schon in der frühen Kindheit mit dem Innehalten, dem Stolpern über Unerwartetes, dem Staunen und dem nachdrücklichen Insistieren: „Was wäre denn aber, wenn … ?“
So entspringt der Philosophieunterricht dem natürlichen Grundbedürfnis nach der Beantwortung von Fragen, die aus dem Zweifel am Selbstverständlichen erwachsen. Er thematisiert die Grundlagen des menschlichen Wissens, die Normen und Werte des Handelns und die Vielfältigkeit der Wirklichkeit in ihren kulturellen, gesellschaftlichen, ökonomischen, geschichtlichen und politischen Erscheinungen. In diesem Sinne stehen die Schülerinnen und Schüler mit ihrer Sichtweise der Welt im Mittelpunkt des Unterrichts.
Wie die Einzelwissenschaften strebt auch die Philosophie gesichertes Wissen an (Philosophie heißt ja: Liebe zum Wissen/zur Weisheit). Philosophie überschreitet allerdings die Einzelwissenschaften, indem sie das dort hervorgebrachte Wissen kritisch reflektiert.
So alt die „quälenden Fragen“ sind, so alt ist auch die Philosophie, die von der Antike bis zur Gegenwart immer zunächst die zeitgenössischen Antworten betrachtet, bevor sie sich um neue, zeitgemäße Sichtweisen bemüht.
Der Philosophieunterricht stellt einerseits das Philosophieren in den Mittelpunkt, möchte den Schülerinnen und Schülern jedoch zu den behandelten Problemen immer auch antike und moderne Sichtweisen von Philosophen vermitteln.
Dieses Fach wird zur Zeit für den 5. – 9. Jahrgang angeboten und stellt eine Alternative zum Religionsunterricht dar. Ihr könnt zu Beginn des Halbjahres wählen, ob ihr Religion oder Praktische Philosophie wählt.
Wer nicht am Religionsunterricht teilnimmt, ist zur Teilnahme am Unterrichtsfach Praktische Philosophie verpflichtet. Das Fach wird genau wie der Religionsunterricht zweistündig unterrichtet. Die Note erscheint auf eurem Zeugnis und ist abschluss- bzw. versetzungsrelevant.
In diesem Fach suchen wir mit euch nach Antworten auf spannende Fragen:
Wir werden – ausgehend von euren Vorerfahrungen – mit euch darüber nachdenken und viel diskutieren, aber wir werden auch zusammen Sachtexte von namhaften Autoren lesen und Fachleute befragen, die sich mit diesen Fragen beschäftigt haben. Zudem gibt es Filme und literarische Texte, die solche Themen behandeln und die Anlass zum Gespräch bieten.
Dabei lernt ihr eure Gedanken zu ordnen, richtig zu argumentieren und natürlich auch selber philosophische Texte zu schreiben.
Natürlich sollt ihr unbedingt einige bedeutende Philosophen und ihre Ideen kennenlernen. Zum Beispiel René Descartes, einen französischen Philosophen, der im 17. Jahrhundert den berühmten unbezweifelbar richtigen Satz: „Ich denke, also bin ich“ geprägt hat, nachdem er an allem, was ihm vorher als ganz gewiss erschienen war, gezweifelt hatte, z. B. dass er einen Körper hat und ob die Welt um ihn herum überhaupt existiert.
Sicher kennt ihr Serien und Filme wie z. B. „Matrix“, die solche Fragen wieder aufgreifen und zeigen, wie aktuell solche Gedanken auch nach Jahrhunderten noch sind.
Eine Übersicht über unser gesamtes Kollegium erhalten Sie auf dieser Seite.
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