Sommercamp zur Artenvielfalt im NSG Heiliges Meer

Sommercamp zur Artenvielfalt im NSG Heiliges Meer

In den Sommerferien war ich in einem MINT Camp im NSG Heiliges Meer (NSG=Naturschutzgebiet) in der Nähe von Münster. Auf diesen Platz musste ich mich über die Schule bewerben. Aus ganz NRW wurden nur 20 Schüler und Schülerinnen angenommen. Bei der Anmeldung hat mir Frau Krämer geholfen.

Das heilige Meer: Das heilige Meer ist der größte natürliche See in ganz NRW. Das heißt, dass er nicht wie zum  Beispiel eine Talsperre von Menschen gebaut oder beeinflusst wurde. Das heilige Meer ist durch einen großen Erdfall vor mehreren hundert Jahren entstanden. Ein Erdfall ist, wenn viel Erde auf einmal stark absinkt. Dies passiert, wenn durch Regenwasser oder anderes Wasser das Salz aus tiefergelegenen Gesteinsschichten aufgelöst wird, so entstehen große unterirdische Hohlräume die irgendwann einstürzen. Dadurch entsteht an der Oberfläche ein großes Loch, der Erdfall. Wenn sich dieses mit Wasser füllt, entsteht ein See.  Der Sage nach soll an der Stelle, wo heute das Heilige Meer ist, ein Kloster gestanden haben. In diesem lebten lasterhafte Mönche. Als Strafe soll dieses Kloster im Erdboden versunken sein.

Foto: LWL/Steinweg

Foto: Wegbar

Tag 1

Nach 2,5 Stunden Fahrt sind wir an der Forschungsstation angekommen. Dort gab es erstmal Mittagessen und das erste Kennenlernen. Am Nachmittag wurden uns die einzelnen Gruppen vorgestellt, es gab Ökosystem im Heiligen Meer (diese Gruppe hat sich mit verschiedenen Tieren und Pflanzen im See beschäftigt sowie mit verschiedenen Wissenschaftlichen Werten wie zum Beispiel der Sauerstoffgehalt und die Wassertemperatur des Wassers pro Meter), Zoologie (diese Gruppe hat sich mit verschiedenen Tieren aus dem NSG beschäftigt wie zum Beispiel Libellen, zudem hat diese Gruppe Wildtierkameras im Wald aufgestellt und zum Beispiel Steinmarder fotografiert. Außerdem hat die Gruppe bei einer Fledermauskontrolle geholfen) und es ab Botanik (diese Gruppe hat sich mit den Pflanzen im NSG beschäftigt und haben diese in einer selbstgebauten Pflanzenpresse  gepresst um ein Herbarium zu erstellen). Nach der Vorstellung der Gruppen hat uns der Leiter der Forschungsstation, Dr. Cristoph Lünterbusch, das NSG gezeigt. Auf unserem Rundgang hat er uns einige Pflanzen, wie zum Beispiel den bedrohten und fleischfressenden Sonnentau gezeigt. Außerdem haben wir den Gagelsstrauch entdeckt, der früher in Bier verwendet wurde, was heute in Deutschland verboten ist. Danach sind wir noch zum Bootshaus und dem Erdfall See gegangen. Dort haben wir die Schafe gefüttert. Nach dem Abendessen sind wir mit Booten auf das Heilige Meer gefahren und haben uns den See vom Wasser aus angeschaut. Hierbei haben wir uns noch verschiedene Wasserpflanzen angesehen, insbesondere die Besonderheiten, wie zum Beispiel bei der Seerosen.

Die weiteren Tage

Am zweiten Tag haben wir erstmal unsere Pflanzenpresse aus Holz und 4 Schrauben gebaut. Danach haben wir uns damit beschäftigt, was ein Experiment ist und wofür man es braucht. Am Ende haben wir noch ein Versuch zum Wachstum von Pflanzen gestartet. In diesem Versuch haben wir geschaut, was Kresse braucht, um zu wachsen. Am Abend haben wir noch mit allen Kindern und Betreuern einen großen Spieleabend gemacht.

Am dritten Tag haben wir uns verschiedenen Pflanzen im NSG angeschaut. Außergewöhnlich fand ich den Mittleren Sonnentau (lat. Drosera intermedia), welcher bedroht ist. Er gehört zu den Fleischfressenden Pflanzen und sondert ein klebriges Sekret auf seine Tentakel ab, das für Insekten aussieht wie Tautropfen. Sobald sich das Insekt auf das Sekret setzt, um dieses zu trinken, bleibt es kleben. Danach spritzt die Pflanze ein Gift in das Insekt, welches es von innen verflüssigt. Dies kann dann die Pflanze trinken. Das tut die Pflanze, weil in der Moorheide, wo der Mittlerer Sonnentau wächst, nur sehr wenige bis gar keine Mineralien im Boden sind.

Außerdem haben wir Pflanzen gesammelt, die wir später in unserer Pflanzenpresse gepresst haben. An diesem Abend haben wir Stockbrot und Marshmallows gegrillt. Nach dem Abendessen haben wir noch eine Nachtwanderung gemacht. Vorher hat der Leiter der Station im NSG Lichtfallen aufgestellt. Das sind sehr helle Lampen, die Motten und andere Insekten anlocken. Außerdem hatten wir ein Ultraschallt-Gerät mit, welches die Rufe der Fledermäuse in Kilohertz angibt. Mit diesem Gerät haben wir Wasserfledermäuse geortet, aber leider keine gesehen.

Am vierten Tag haben wir die Pflanzen, die wir am Vortag gepresst haben und in unser Herbarium einsortiert. Da die Pflanzen noch nicht ganz trocken waren mussten wir diese zuvor noch bügeln. Außerdem haben wir die getrockneten Pflanzen beschriftet. Am Nachmittag haben wir Präsentationen für den darauf folgenden Tag erstellt, um unseren Eltern zu zeigen, was wir gelernt und gemacht haben. Nach den ganzen Mühen des Tages haben wir einen gemütlichen Filmabend mit Popcorn gemacht.

Am letzten Tag haben wir morgens die letzten Vorbereitungen für die Präsentationen getroffen und eine Generalprobe gemacht. Am Nachmittag kamen all unsere Eltern, vor denen wir unsere Präsentationen gehalten haben. Nach einer schönen Woche am Heiligen Meer machten wir uns alle auf den Heimweg.

Es war nicht leicht, einen Platz in diesem Camp zu kommen, aber es war eine richtig tolle Woche, nicht nur wegen der Natur sondern auch wegen der sehr netten Betreuer und der vielen neuen Freunde.

Man kann dort auch offenen Kurse im NSG buchen die sich sehr lohnen:

https://www.lwl-naturkundemuseum-muenster.de/de/bildungs-und-forschungszentrum-heiliges-meer/offene-kurse/

Von Bastian Hübner

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